KIKO Violet Microglitter – und Zukunftsgedanken

Hallo ihr Lieben,

der heutige Blogpost fällt wieder in die Kategorie „Lack mit Gedanken“ – und ganz nebenbei zeige ich ein tolles Lackschätzchen, das ich bei der Suche nach meinem Lieblingslack in die engere Wahl gezogen hatte. Dabei handelt es sich um den KIKO #255 Violet Microglitter. Ein wunderschöner dunkellila Jellylack mit scattered Holo. Hach. Ist er nicht schön? Und gerade für den heutigen Tag braucht es eindeutig meine Lieblingsfarbe mit Holo. Wieso das so ist, könnt ihr jetzt nachlesen.

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Nach 5 Jahren Betriebszugehörigkeit habe ich heute hier meinen letzten Arbeitstag. Und ich gehe nicht freiwillig. Und wohin ich gehe? Ja, leider vorerst in die Arbeitslosigkeit. So ist das eben, wenn man so einen arg branchenspezifischen Beruf hat, und es in dieser Branche grad so richtig rumpelt, wackelt und qualmt. Wenn die Zuliefererfirmen keine Aufträge mehr kriegen, weil die große Firma selber damit zu tun hat, ihre Angestellten zu beschäftigen. Weil jetzt dreimal auf die Kosten geblickt und rigoros gestrichen wird.
Dann sind wir, die untersten in der Nahrungskette, die für Betrugsskandale mal überhaupt nichts können, die, die am ehesten drunter leiden. Weil wir unsere Jobs verlieren, weil zu solchen Zeiten keiner jemanden einstellt und wir dann auf der Straße stehen.

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Und dann stehst du da, mit deinen 29 Jahren, und hast keine Ahnung, was du tun sollst.
Klar, Plan A besteht darin, Initiatvbewerbungen zu schreiben, vielleicht hat ja einer Erbarmen. Aber wie erfolgsversprechend ist das schon, wenn ja doch irgendwie alle im selben Boot sitzen?
Und dann liest du so ein Schlaumeierquote, dass das lautet „If Plan A didn´t work – the Alphabet has 25 more letters. Stay cool!“ Stay cool. Stay cool… ja, wenn man die ganze Situation nüchtern betrachtet, gibt es natürlich einige Möglichkeiten. Umschulungen auf ein anderes CAD-Programm beispielsweise, um sich generell mal auf ein zweites Bein stellen zu können. Um flexibler in neue Branchen gehen zu können, weg von Großkonzernen, deren Krisen im schlimmsten Fall wieder auf dich zurückfallen.
Aber ist das überhaupt das, was ich will?

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Ich erinnere mich mal zurück an meinen bisher gegangenen Weg. Als es 2008 auf mein Abitur zuging, wollte ich im Anschluss sehr gerne eine Ausbildung zur Gestalterin für visuelles Marketing machen, was sich leider nicht verwirklichen ließ. Auch die Zweitoption der Raumausstatterin blieb mir verwehrt. Studieren gehen wollte ich nicht. Also blieb mir nur der Weg einer fachschulischen Ausbildung. Weil ich keine andere Wahl hatte. Nach diesen vier Jahren wollte ich gern als CAD-Modelleurin in die Spielzeugindustrie gehen oder bei der Entwicklung von praktikablen Alltagsgegenständen mitwirken – aber auch hier war ich auf dem Holzweg. Also zog es mich – fast schon als logische Konsequenz ob der Ausrichtung des 3D-Zweigs der Fachschule – in die Automobilindustrie. Weil ich keine andere Wahl hatte. Immerhin war ich jetzt 24 Jahre alt, höchste Zeit also, endlich mal Geld zu verdienen und dem Staat und meinen Eltern nicht mehr auf der Tasche zu liegen.

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Und jetzt stehe ich hier und hadere mit mir und meiner Zukunft. Hadere damit, wohin mein Weg mich führt. Mich führen soll. Zum ersten Mal kann ich eigentlich richtig frei heraus bestimmen, wie es weitergehen soll. Bleibe ich in vertrauten CAD-Gewässern? Oder wage ich einen kompletten Umbruch und bewerbe mich als Quereinsteigerin auf die freie Stelle beim örtlichen Raumausstatter? Oder wechsle ich vielleicht ins Gastrogewerbe und angle mir unter Umständen eine Stelle im Lowcarbrestaurant, hinter dessen Ernährungskonzept ich ja schon seit 2,5 Jahren stehe? Will ich das wirklich machen, diesen Sprung ins Ungewisse, habe ich den Mut dafür?

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Wohin es mich zieht, ich weiß es nicht. Ich werde auf jeden Fall etwas machen, zuhause rumsitzen und „von der Stütze leben“ ist absolut nicht mein Ding. Ich fühl mich ehrlich gesagt ziemlich mies, wenn ich weiß, dass mein Freund, meine Familie, meine Freunde, und ihr, meine lieben Leser, euch jeden Tag aus dem Bett und zur Arbeit quält, und ihr einen Teil eures sauer verdienten Gehalts abgeben müsst für Arbeitslose wie mich. Mein Freund meint zwar, dass ja auch ich genau für solche Fälle im Vorfeld in die Arbeitslosenversicherung bezahle, aber es bleibt dennoch ein doofes Gefühl da. Kann das jemand verstehen?
Wie dem auch sei – wer weiß, wohin mein Weg führt. Aber diesmal kann ich vielleicht wirklich aus mehreren Optionen wählen.

Danke fürs „Zuhören“. Als Belohnung gibt es jetzt noch ein paar Bilder von dem schönen KIKO für euch ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥ ♥

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8 Kommentare

  1. Huhu 🙂

    Ich kann dich voll und ganz verstehen. So würde ich mich auch fühlen. Wichtig ist, dass du das tust, was dir Spaß macht. Du wirst sicherlich etwas finden! Ich drück dir die Daumen 🙂
    Achja, der Lack ist wunderhübsch 🙂

    Liebe Grüße
    Jacky

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  2. Raumausstattung als Quereinsteiger kann ich mir gut vorstellen. Versuchen solltest du es. Mehr als ein Nein kann es ja nicht werden.
    Deine Gedanken zur „Stütze“ kann ich voll nachvollziehen.
    Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen Entscheidungen.

    Anika

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  3. Liebe Steffi, eigentlich bin ich kein Antwort-Poster. Doch diesmal muss es sein. Ich glaube, Du tust Dir keinen Gefallen, wenn Du Dich auf „Bild Niveau“ begibst und Dich rechtfertigst, dass Du „Stütze“ bekommst. Genau für Fälle wie Deiner ist die Arbeitslosenversicherung ja da. Das ist kein Almosen sondern eine Hilfe von Staat, die Dir zusteht. Genauso wie es den Rentnern zusteht, von den heute Arbeitenden ihre Rente bezahlt zu bekommen. Da entschuldigt sich auch niemand dafür, dass er das Geld, die Rente, annimmt.
    Bleibe selbstbewusst und sieh die Zeit jetzt als eine Möglichkeit der Neuorientierung, ohne auf der Straße betteln zu müssen, weil Du die Miete, Dein Essen nicht bezahlen kannst.
    Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du schnell verblüfft feststellen kannst, dass aus der Entlassung was tolles für Deinen weiteren Weg geworden ist!
    Liebe Grüße von Eldera

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  4. Ich versteh Dich voll und ganz. Das ist einfach ein mieses Gefühl, wenn man doch arbeiten will, aber keiner einen einstellen kann oder will. Aber ich bin mir ganz sicher, dass Du den richtigen Weg für Dich findest, ob nun über Umwege in Form des einen oder anderen „Nein, das isr doch nicht meins“s oder direkt, mit einem Kopfsprung ins kalte Wasser. ♥

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